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Spanische KolonienSpanien besaß ein großes Kolonialreich, das jedoch im Gegensatz zum französischen und britischen Reich größtenteils aus amerikanischen Landflächen bestand. Die ersten Kolonien wurden Ende des 15. Jahrhunderts erworben, die letzten gingen im 20. Jahrhundert verloren. Als Anfang des spanischen Kolonialismus kann am die systematischen Eroberungen der Krone Aragonien im Mittelmeerraum im 13. und 14. Jahrhundert ansetzen, dabei wurden unteranderem Neapel-Sizilien, Sardinien und sogar Gebiete im heutigen Griechenland in das Reich eingegliedert. Dabei stieß man häufig mit dem expandierden Osmanischen Reich (siehe: Herzogtum Neopatria) und den italienischen Seerepubliken Genua und Pisa zusammen (siehe: Korsika), die Aragonien viele Gebiete und Kolonien streitig machten. Erst mit der Vereinigung Aragoniens und Kastilien mit der Heirat Isabella I. von Kastilien mit Ferdinand II. von Aragón 1469 begann man sich zunehmend für Entdeckungsfahrten in westlicher Richtung zu interessieren. Während Spanien der größte Teil Lateinamerikas gehörte, war der Anteil in Afrika nur gering. Mit der Entdeckung Amerikas 1492 von Christoph Kolumbus für die spanische Krone begann die Kolonisierung. Die Spanier drangen nach und nach von den Küsten ins Landesinnere vor. Dabei zerstörten sie u. a. die Hochkulturen der Azteken und der Inkas. Die Missionierung, vor allem durch die Jesuiten, tat ein Übriges, um auch die primitiveren Zivilisationen zu zerstören. Als sich von 1580 bis 1640 Portugal mit Spanien in einer Personalunion vereinigte, fielen der spanischen Krone zeitweise auch die portugiesischen Kolonien zu. Erst als Engländer und Franzosen ebenfalls ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Als Anfang vom Ende ist der Untergang der spanischen Armada im Jahre 1588 vor den Küsten Englands zu sehen. Die Befreiungskriege der amerikanischen Staaten Anfang des 19. Jahrhunderts brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit und somit das Ende des Kolonialreiches. Die afrikanischen Kolonien erlangten im 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit. |
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